Metropole Ruhr will „Grüne Hauptstadt Europas“ werden

Die Stadt Bochum plant sich gemeinsam mit den anderen Kommunen der Metropole Ruhr um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ zu bewerben. Dies erklärte Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch zusammen mit Simone Raskob, Umweltdezernentin der Stadt Essen, heute bei einer Pressekonferenz. Im Rahmen eines Workshops informierten beide über die Regionalbewerbung der Metropole Ruhr. Dabei stünden besonders die Themen Stadt, Bildung und Klima im Vordergrund. Alle drei Themen würden in der Bewerbung verbunden.

Der Bochumer Baurat Dr. Ernst Kratzsch referierte zusammen mit der Essener Baudezernentin Simone Raskob über die Planungen zur "Grünen Hauptstadt Europas".
Der Bochumer Baurat Dr. Ernst Kratzsch referierte zusammen mit der Essener Baudezernentin Simone Raskob über die Planungen zur Grünen Hauptstadt Europas. Foto: Stadt Bochum
Der Plan sei, so Dr. Kratzsch, innerhalb der nächsten Dekade eine Reihe von Initiativen wie „Innovation City“ in Bottrop fortzuführen und auszubauen. Kleinere Projekte sollen mit großen Initiativen wie dem Ausbau des Emscher-Landschaftsparks verknüpft werden. Bei diesen Projekten gelte es vor allem auf die Beteiligung von Privathaushalten zu bauen. Die Stadt suche noch Gespräche mit Wirtschaftsvertretern. Die Stadtwerke und die Nahverkehrbetriebe sind allerdings schon unterstützend tätig. „Ein Bewusstsein für die Probleme gibt es schon, aber es besteht noch ein praktisches Umsetzungsproblem“, erklärte Raskob. Hier müsse die jüngere Generation angesprochen werden.

Die schon bestehenden Projekte aller Städte und Kreise sollen koordiniert werden. Eine Angleichung und gemeinsame Struktur werde angestrebt, äußerte sich Simone Raskob. Die Nutzung vorhandener Ressourcen wie des Grubenwassers sei ein Alleinstellungsmerkmal für Ruhrgebiet. Die Nachhaltigkeit spiele eine große Rolle. Damit werde auch der Wandel von einem Industriestandort hin zu einer grünen Metropole bekräftigt. „Der Himmel ist wieder blau“, fügte Dr. Kratzsch an.

Hinsichtlich des Bewerbungsverfahrens und des Programms gab es schon einen Erfahrungsaustausch mit der aktuellen „Grünen Hauptstadt Europas“: Hamburg. Allerdings habe man vor, eigene Akzente zu setzen, vor allem im Bereich des Trinkwassers und der Mobilität. Ebenfalls sei eine Solarstadt wie Gelsenkirchen einmalig. „Wir punkten sowohl mit vorhandenen Qualitäten als auch mit neuen Initiativen“, erklärte Dr. Kratzsch. Die Projekte sollen einen großen Wirkungsradius haben.

Im Rahmen der Planung ist vorgesehen, sich im kommenden Jahr bei der Europäischen Union für den Titel 2015 zu bewerben. Diese erste Phase ist aus den städtischen Haushalten finanzierbar. Auch in der zweiten Phase werde man voraussichtlich mit einem kleinen Budget auskommen, so Kratzsch.