Inklusion / Jedes vierte Kind mit Förderbedarf in einer Regelschule

Peter Reinirkens
SPD-Ratsmitglied Peter Reinirkens
Fast jedes vierte Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf besucht inzwischen eine Regelschule. Das geht aus einer Mitteilung der Verwaltung an den Ausschuss für Bildung und Wissenschaften hervor. Der Vorsitzende des Ausschusses, Dr. Peter Reinirkens, geht davon aus, dass dieser Anteil weiter zunehmen wird.

Im Schuljahr 2011/12 besuchten 383 Kinder integrative Lerngruppen oder den Gemeinsamen Unterricht an 21 Grundschulen und neun weiter führenden Schulen. Darunter waren vier Hauptschulen, zwei Realschulen und je eine Gesamtschule und Gemeinschaftsschule sowie ein Gymnasium. Mit Beginn des Schuljahrs 2012/13 kamen etwa 50 Kinder an weiteren Schulen hinzu: an zwei Sekundarschulen, einem Gymnasium und an einer Gesamtschule.

Ernst Steinbach
SPD-Ratsmitglied Ernst Steinbach
Nicht alle Schulen sind ohne weiteres in der Lage, Kinder mit besonderem Förderbedarf aufzunehmen. Teuer wird es, wenn zum Beispiel Umbauten erforderlich werden. Bisher hat das Schulverwaltungsamt auch mit Landesmitteln immer kurzfristig auf entsprechende Bedarfe reagieren können, hebt Peter Reinirkens positiv hervor.

Wenn jedoch wie erwartet die Zahl der an Regelschulen unterrichteten Kinder mit Förderbedarf weiter steigt, dann „brauchen die Kommunen klare gesetzliche Rahmenbedingungen seitens des Landes“, fordert Ernst Steinbach, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. Diese Rahmenbedingungen seien immer noch unklar, vor allem in finanzieller Hinsicht, kritisiert Steinbach. Denn nach dem Konnexitätsprinzip müssten Bund und Länder für die zusätzlichen Ausgaben der Kommunen aufkommen. „Vor Erarbeitung eines Inklusionskonzeptes für die Stadt Bochum sind die Finanzierungsbedingungen sicherzustellen“, so Steinbach.