Solidaritätsfest / OB Scholz: Opel muss Verantwortung für die Region übernehmen

Mehrere tausend Menschen aus Bochum und der Region nahmen heute am Solidaritätsfest für Opel teil.
Mehrere tausend Menschen aus Bochum und der Region nahmen heute am Solidaritätsfest für Opel teil.
„Wir stehen solidarisch wie in all den Jahren zuvor an der Seite der Beschäftigten von Opel und werden partnerschaftlich alles für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen tun“, sagte Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz heute beim „Wir-bleiben-Bochum-Solidaritätsfest“ für Opel. Sie forderte Opel auf, sich der Verantwortung für die Region zu stellen.

Auch die SPD-Ratsfraktion hatte zur Teilnahme am Opel-Solidaritätsfest aufgerufen. Im Bild (v.l.): die Ratsmitglieder Gudrun Goldschmidt, Fred Marquardt und Erika Thiel.
Auch die SPD-Ratsfraktion hatte zur Teilnahme am Opel-Solidaritätsfest aufgerufen. Im Bild (v.l.): die Ratsmitglieder Gudrun Goldschmidt, Fred Marquardt und Erika Thiel.
Mehrere tausend Menschen nahmen am Solidaritätsfest unter dem Motto „Wir bleiben Bochum“ auf dem Rathausplatz und dem Bongard-Boulevard teil. Zu den Unterstützern und Organisatoren gehören neben der Stadt Bochum beziehungsweise dem Schauspielhaus Bochum unter anderem die IG Metall und der VfL Bochum. Geboten wurden Theater, Musik und Kinderfest. Die Bochumer SPD und die SPD-Ratsfraktion hatten zur Teilnahme aufgerufen.

Oberbürgermeisterin Scholz kritisierte die Opel-Führung für ihren Umgang mit den Beschäftigten und der Region. Sie forderte „Klarheit statt Absichtserklärungen“. Bochum und die Region hätten gezeigt, wie „man den Strukturwandel erfolgreich und sozial gestalten kann“. Besonders für den Standort des Werks II in Langendreer müssten nun Perspektiven entwickelt werden. Betriebsrat, Stadt und Land, aber auch die Hochschulen in Bochum säßen dabei mit am Tisch. Es gebe den Willen und die Kreativität, andere und neue Industriearbeitsplätze in Bochum anzusiedeln. Opel solle dabei in die Pflicht genommen werden.

Unter den Teilnehmern am Solidaritätsfest waren auch der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Bochum Peter Reinirkens (li.) und RRatsmitglied Friedhelm Lueg.
Unter den Teilnehmern am Solidaritätsfest waren auch der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Bochum Peter Reinirkens (li.) und RRatsmitglied Friedhelm Lueg.
Ähnlich hatten sich am Freitag die (Ober-) Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Region in einer gemeinsamen Resolution geäussert:

„Die Adam Opel AG und die Konzernmutter General Motors werden aufgefordert, sich ihrer Verantwortung zu stellen und jede mögliche Hilfestellung für eine zukünftige Entwicklung zu leisten. Im Mittelpunkt stehen hierbei die spätestens 2017 aufgegebenen Werksflächen in Bochum. Bereits ab 2014 steht das Werk II in Bochum-Langendreer für eine Neuentwicklung zur Verfügung. Aus Sicht der betroffenen Kommunen und Kreise darf die von der Adam Opel AG geplante Vermarktung der brach fallenden Werksflächen nicht umgesetzt werden. Ein Verkauf an `Meistbietende´ wird grundsätzlich ausgeschlossen. Stattdessen muss die Adam Opel AG die nicht mehr benötigten Werksflächen an die öffentliche Hand zurückgeben und sich angemessen an einer Wiederaufbereitung beteiligen.“

Die Resolution wird unter anderem von den Städten Bochum, Gelsenkirchen, Dortmund, Herne, Witten, Hattingen, Recklinghausen, Castrop-Rauxel sowie dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Kreis Recklinghausen unterstützt.