Strategie für Unternehmensgründungen

Prof. Dr. Helmut Karl vom Ruhr-Forschungs­institut für Innovations- und Strukturpolitik (RUFIS)

In Bochum gründen die Menschen seltener Firmen als im Durchschnitt des Ruhrgebiets. Prof. Dr. Helmut Karl vom Ruhr-Forschungs­institut für Innovations- und Strukturpolitik (RUFIS) rät deshalb zu einer “Strategie für den Bochumer Süden”.
Mit knapp weniger als 36 Unternehmens­gründungen je 10.000 Einwohner liegt Bochum unter dem NRW-Durch­schnitt von fast 40 Gründungen. Positive Tendenzen stellte Helmut Karl bei der offenen SPD-Fraktionssitzung am Freitagabend bei den Gründungen in der Kategorie “Spitzentechnik im Verabeitenden Gewerbe” fest: Hier hat Bochum das Ruhrgebiet knapp hinter sich gelassen, liegt allerdings deutlich hinter dem NRW-Schnitt und dem Bundes­durchschnitt. Nur wenig besser sieht es in der Kategorie “Technologieintensive Dienstleister” aus.
Karl fordert eine klare wirtschafts­politische Ausrichtung: “Wo will man in den nächsten 20 Jahren hin?”. Unter der Überschrift “Strategie für den Bochumer Süden” versteht der Volkswirtschafter, weiterhin Platz zu schaffen für Unternehmensgründungen und -ansiedlungen, und “der Süden” – das sind die Bochumer Hochschulen insgesamt, aber auch die sie jeweils umgebenden Gewerbeflächenpotenziale. Dazu gehören wohl auch einige Opel-Flächen, auch wenn das an dieser Stelle nicht ausdrücklich zur Sprache kam. “Wir haben einen dynamischen Bestand, zum Beispiel im Gesundheitsbereich. Daneben müssen die Unternehmen angesiedelt werden, die auf den Kontakt mit den Universitäten angewiesen sind”, so Karl.
Die Zeit der Ansiedlung großer Firmen sei vorbei, hob er allerdings hervor. “Die Firmen werden deutlich kleiner sein”, sagte er. Für die Wirtschaftsförderung heiße das, mit mehr Firmen und folglich mehr Gesprächspartnern klar kommen zu müssen.
Quelle: Website SPD-Ratsfraktion Bochum