Bochumer Sozialdemokratie trauert um Adolf Schmidt

Adolf Schmidt, der langjährige Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie und SPD-Bundestagsabgeordnete, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Bochumer Sozialdemokrat war auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
‚Wir machen mit anständigen Mitteln anständige Politik für anständige Menschen‘ – nichts kennzeichnet das Wirken Adolf Schmidts besser als dieses legendäre Zitat. Es war sein Leitfaden für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Gewerkschafter wie als aktiver Sozialdemokrat. Er übernahm in einer Zeit des rasanten Strukturwandels große Verantwortung. ,Keiner fällt ins Bergfreie‘ – auch dieses Zitat stammt von ihm. Er verstand sind als Anwalt der Menschen, die angesichts der Umbrüche im Ruhrgebiet in den 70er und 80er Jahren um ihre Zukunft bangten.
Adolf Schmidt hatte Grubenschlosser gelernt, war in Eppendorf wohnhaft und kannte den Bergbau noch aus dessen Glanzzeit. Er wurde nicht müde, den Wandel auch als Chance zu begreifen. Schmidt zählte zu den Gründern des Initiativkreises Ruhrgebiet – der Gewerkschafter war hier mit Unternehmensführern auf Augenhöhe. Er hat das Land Nordrhein-Westfalen in schwierigen Jahren entscheidend mitgeprägt und dazu beigetragen, dass es eine liebenswerte Heimat für Millionen Menschen ist, die sich hier wohlfühlen. Johannes Rau hat ihn 1990 mit dem Staatspreis NRW ausgezeichnet – deutliches Zeichen der Anerkennung.
Der Vorsitzende der SPD Bochum Thomas Eiskirch erklärt: „Noch im letzten Jahr konnten wir Adolf Schmidt für 65 Jahre Mitgliedschaft in der SPD ehren. Mit seiner besonnenen, gleichzeitig immer klaren Haltung und seiner gelebten Verbundenheit zu unserer Region war Adolf Schmidt nicht nur für mich, sondern für viele –auch Bochumer- Sozialdemokraten ein Vorbild.
Die SPD Bochum trauert um eine außergewöhnliche Persönlichkeit, einen starken Politiker und einen besonderen Menschen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“