SPD rügt Lammert scharf: "Seine Kritik ist besserwisserisch"

Die WAZ berichtet in ihrer Ausgabe vom 28. November 2013: Mit seinen Bedenken gegen den SPD-Mitgliederentscheid hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) für den ersten Krach in der Großen Koalition gesorgt. Die NRW-SPD ist aufgebracht. Der Chef ihrer Landesgruppe in Berlin, Axel Schäfer, sagte unserer Zeitung, Lammerts wiederholte Kritik an SPD-Entscheidungen sei „unakzeptabel und besserwisserisch“. Ein Bundestagspräsident könne sagen, was er wolle, „er sollte sich aber parteipolitisch zurückhalten“. Schäfer kommt wie Lammert aus Bochum.

Die Behauptung, dass eine kleine Minderheit die klare Präferenz von 61 Millionen Wahlberechtigten korrigieren könnte, sei „absurd“. Bei der Bundestagswahl hätten keine Präferenzen, sondern Parteien zur Wahl gestanden. Schäfer: „Schwarz-Rot konnte man nicht ankreuzen.“
Lammert habe sich 1994 als Spitzenkandidat der NRW-CDU beworben und in einem Mitgliederentscheid haushoch verloren. „Wer in der eigenen Partei durch ein Mitgliedervotum an die Spitze gewählt werden möchte, sollte es unterlassen, anderen Parteien bei Mitgliedervoten auch noch Zensuren zu erteilen“. In der Unions-Fraktion gebe es den Spruch „per ordre de mutti“, also auf Geheiß der Kanzlerin. In der SPD gehe es nicht „per ordre de Sigi“. Es sei gut, dass SPD-Chef Gabriel das Mitgliedervotum auf den Weg gebracht habe, sagte Schäfer.
Quelle: Website Axel Schäfer