Liebe Eppendorfer Mitbürgerinnen und Mitbürger,
zu Beginn des Jahres wurde von der Bauverwaltung der Stadt Bochum eine Planung für einen Kreisverkehr Am Thie vorgelegt. Diese Planung ist seither in aller Munde und wird kontrovers diskutiert.
Grundlage der Planung sind folgende zusammengefasste Punkte:
- Ruhrstraße, Schützenstraße, Im Kattenhagen und Eppendorfer Straße sind im Verkehrswegeplan der Stadt wichtige Hauptverkehrsstraßen
- über diese Straßen fließt – besonders zu Stoßzeiten – sehr viel Durchgangsverkehr,
- der – insbesondere zu Stoßzeiten – zu erheblichen Verkehrsbelastungen, Verkehrsstörungen und Gefährdungen der Verkehrsteilnehmer führt.
Anders als die Kreisgegner der CDU und leider auch von Teilen des Eppendorfer Heimatvereins hat sich die SPD Eppendorf daher schon seit Mitte der 1990er Jahre für einen Kreisverkehr im Kern von Eppendorf ausgesprochen. Die von CDU und UWG dominierte Bezirksvertretung Wattenscheid hat daher eine Bürgerversammlung vorgeschlagen. Diese wird am 13.3.2014 im Thorpe-Heimatmuseum stattfinden.
Die SPD Eppendorf diskutierte das Thema bereits am 13.2.2014 mit zahlreichen Gästen, im Keglerheim von Paul Kleine. Bei dieser Diskussion wurde deutlich, dass allen Beteiligten, Befürwortern und Gegnern des Kreisverkehrs, das Wohl des Ortsteils und eine Verbesserung der Verkehrssituation sehr am Herzen liegt.
Alle Teilnehmer der Versammlung am 13.2.2014 waren sich einig,
es muss gehandelt werden!
Für den weiteren Diskussionsprozess konnten zahlreiche Anregungen aufgenommen werden. Die notwendigen baulichen Änderungen sollen folgende Dinge berücksichtigen:
- Erhaltung der Eiche als Merkmal des Eppendorfer Ortskerns
- mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bei flüssigem Verkehr, d.h. besonders Reduzierung der Unfallgefahren für die Fußgänger
- keine Beeinträchtigungen für die Geschäfte im Ortskern
Mit der vorgelegten Planung erhält Eppendorf die Chance eine Menge zu verbessern:
- an der Einmündung der Engelsburger Straße in die Schützenstraße beginnen in Kürze die Bauarbeiten für einen Kreisverkehr
- an der Ruhrstraße sind die Bäume schon gefällt als Vorarbeiten für die Straßenerneuerung von der Schleiermacherstraße bis zur Einmündung der Elsa- Brändström- Straße (Kanäle, Bürgersteige, Straßenbelag)
- die Planung für den Kreis Am Thie sieht auch den Ausbau der Schützenstraße zwischen den beiden Kreisverkehren vor
Somit besteht die Chance die Hauptverkehrsachse durch Eppendorf vom Zeppelindamm bis zur Schützenstraße grundlegend neu zu gestalten.
Modernisierung ist gut für alle
Der von den Kreisverkehrsgegnern beschworene
„dörfliche Charakter“ Eppendorfs
ist seit Jahren im Wandel:
- 1971 wurde die Canisius-Schule in der Elsa- Brändström-Straße abgerissen, aber auch die zwischenzeitlich errichteten Pavillons für die Falken, Schwarz- Weiß Eppendorf und den HSC sind Geschichte, ein modernes Wohnhaus steht heute an dieser Stelle
- bis 1973 fuhr die Straßenbahn noch durch Eppendorf
- der alte Teich Hunnepoth wurde zugekippt und an den Straßen Am Hunnepoth und Finkenstraße entstand eine neue Wohnsiedlung
- der Bußmannshof wurde Anfang der 1980er Jahre abgerissen und durch Wohnungs- und Geschäftsbauten ersetzt
- am Thorpesplatz haben moderne Wohnbauten die alten vergammelten Schuppen und Fachwerkkaten ersetzt
- neue Wohnkomplexe entstanden Im Kattenhagen in den 1980er Jahren, der Eingang zum Wegmanns Hof erhielt 2009 eine Neubebauung
- Geschäftsnamen wie Gaststätte Bußmann, Neukämper, Lünen, Niggeling, Skrotzki, Koma, Reinhard, Dorfkrug, Shell- Tankstelle, Metzgerei Fremd und viele andere sind nur noch alteingesessenen Eppendorfern ein Begriff
- der in den 1990er Jahren errichtete REWE-Lenk-Markt verbesserte die Einkaufs- sitiuation Am Thie deutlich und ist ein großer Erfolg in und für Eppendorf – trotz anfangs großer Widerstände
- der Bergmannshof an der Schützenstraße ist schmucken Einfamilienhäusern gewichen, neue Häuser entstanden in den 1980er längs der Schützenstraße
- 2002 verschwand der Sportplatz im Dorf, Schwarz- Weiß Eppendorf fand an der Engelsburger Straße eine neue Heimat. Hier entstand mit dem Elsa- Brändström- Haus für viele ältere Eppendorfer ein neue Heimat
Das alles bedeutet:
Unser „Dorf“ befindet sich in ständigem Umbruch.
Das „alte Dorf“ existiert schon lange nicht mehr.
Und warum sollte die Tatsache, dass der Verkehr um die Eiche fährt statt an ihr vorbei, dies entscheidend ändern?
Dies ist eine Chance, die in der nächsten Zeit nicht wieder kommt. Ergreifen wir sie nicht, werden wir für Jahre an dieser Stelle nichts mehr bewirken können.
Quelle: Website SPD Eppendorf-Denkmal