Interview mit Jürgen Mittag, Europakandidat für Bochum

Jürgen Mittag (rechts) im Gespräch mit Rainer Gans für den SPD OV Gerthe
Jürgen Mittag (rechts) im Gespräch mit Rainer Gans für den SPD OV Gerthe

Interview mit Jürgen Mittag
Europakandidat für Bochum, kompetent und sympathisch

Verabredungsgemäß treffe ich Jürgen Mittag zu einem Interview in einem Festzelt bei der Wahlkampftour von Martin Schulz. Jürgen Mittag sitzt in den vordersten Reihen und hört den Rednern zu. Er kann zuhören und er kann reden. Beides habe ich jetzt gesehen. Das finde ich schon mal bemerkenswert, vor allem das Zuhören.

 Zuerst folgt die Rede von Hannelore Kraft, dann von Martin Schulz. Er lächelt viel, schaut auch zwischendurch nachdenklich und man hat den Eindruck, das ist ein Typ, den kann man Verantwortung übertragen. Jürgen strahlt so ein wenig die Gelassenheit aus, die man sich von einigen Kandidaten zu höchsten Ämtern erträumt, aber oftmals vermisst. Schon vorab hatten wir die Wichtigkeit der diesmaligen Europawahl besprochen. Noch nie waren wir so nahe der Chance sozialdemokratischen Einfluss durch einen möglichen Kommissionspräsidenten wie Martin Schulz zu bekommen. Der Kommissionspräsident ist quasi der Regierungschef der Europäischen Union. Für uns beide ist im Gespräch klar, diese Wahl ist seit Jahren die Wichtigste, um soziale Gerechtigkeit in Europa, Steuergerechtigkeit, Bankenregelungen und viele andere wichtige sozialdemokratische Themen in der EU weiter voran zu bringen.

Mich aber interessiert der Mensch hinter dem Kandidaten. In einer anderen Region geboren, seit 2003 in Bochum lebend, lange in Bochum arbeitend, jetzt in Köln als Professor an der Sporthochschule tätig, aber Bochum immer noch treubleibend. Schon lange für Europa engagiert, ist er jetzt der Ko-Vorsitzende der europäischen Union. In seinen wissenschaftlichen Schriften hat er sich oft mit der Entstehung der EU beschäftigt, aber auch intensiv mit der Arbeiterbewegung gerade des Ruhrgebiets. Hier war er sogar lange beruflich tätig in Bochum. Soweit so gut. Aber die Menschen im Ruhrgebiet ticken anders. Sie wollen nicht nur den offiziellen Lebenslauf eines Menschen haben, der ist zweitrangig, sie wollen wissen wie der Kumpel oder Genosse neben ihnen tickt, sie wollen wissen: „Was bist Du für einTyp“. Das ging mir auch so. Daher gab ich Jürgen einige Fragen, die er zu seiner Person beantworten sollte. Zum Schluss war mir klar, der Typ ist kompetent und der Typ ist sehr sympathisch. Genau so einen brauchen wir in der Europapolitik und deshalb sollten wir alle die Europawahl noch ernster nehmen als bisher, wählen gehen und Jürgen Mittag aus Bochum für unsere Region ins Europaparlament entsenden.

Rainer Gans, Bildungsobmann SPD OV Gerthe  

Hier Fragen und Antworten von Jürgen Mittag:

Was kann Europa konkret für die Menschen im Ruhrgebiet mit mehr sozialdemokratischen Einfluss tun?  
Die EU als Ganzes und die Entscheidungen des Europäischen Parlaments im Besonderen berühren das Leben der Bochumer Bürger in zahlreichen Bereichen des Alltagslebens: von der grenzüberschreitenden Mobilität beim Reisen bis zum kostenfreien Auslandsstudium und den Schulpartnerschaften im Rahmen von Comenius; von gemeinsamen Standards im Umweltschutz bis hin zur absehbaren Abschaffung von Roaming-Gebühren.
Für die Stadt Bochum sind insbesondere die EU-Fördermittel bedeutsam: von der Inliner Bahn am Kemnader See bis zur Bühne im Bermudadreieck, vom Westpark bis zum BioMedizinPark Ruhr an der Universität, vom Stadtumbau in der Hustadt bis zum Kulturwerk Lothringen in Gerthe.
Drei Gründe für ein Leben in Bochum?

– eine liebens- und lebenswerte Stadt mit Menschen, die Solidarität großschreiben

– eine attraktive Stadt, die landschaftliche Schönheiten und industrielles Erbe miteinander verbindet

– eine lebendige Stadt, die sowohl im Alltagsleben als auch durch Kultur und Wissenschaft besticht

 Was würdest Du einem ausländischen Gast in Bochum zeigen ?

Wenn ich einen ganzen Tag Zeit hätte, würde ich morgens mit einer Fahrradtour an der Ruhr entlang starten, die den Weg über den Westpark und die Jahrhunderthalle bis nach Hordel  nimmt und rund um die Zeche Hannover in der Dahlhauser Heide endet.
Mittags darf bei einem Besuch der Innenstadt die Currywurst nicht fehlen.
  Abends würde die Entscheidung zwischen Schauspiel und Symphonikern nicht leicht fallen und ausklingen würde der Tag im Bermuda-Dreieck.  

Was ist dein Leibgericht ?
Immer noch Pasta    
Worüber kannst Du am meisten lachen?
Über viel und doch zu wenig…    
Was ist Glück für Dich?
Verreisen und die Welt erkunden
Was magst Du gar nicht?
Ungerechtigkeit
Lieblingsfilm?
Ich schauen sehr gerne französische Filme…
Lieblingsbuch/ -autor?

Buch: Auch wenn es sperrig ist: “Die Ästhetik des Widerstands“ von Peter Weiss ist eine beeindruckende alternative Geschichte des 20. Jahrhunderts von unten.

Autor: Stefan Zweig

Quelle: Website SPD-Ortsverein Bochum Gerthe