Initiative Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet: Serdar Yüksel, MdL, besucht Flüchtlinge im Nordirak

Treffen mit dem Gouverneur

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Bauarbeiten im Containerdorf

Vom 07. bis 10. März 2015 flog der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel, Initiator der Initiative Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW, in den Nordirak, um sich vor Ort einen Überblick über die Situation und den Fortschritt des Projekts zu verschaffen. Gemeinsam mit der Caritas Flüchtlingshilfe Essen besichtigte er verschiedene Camps und führte Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und Betroffenen.
Die Reise begann am Samstag mit einem Treffen mit dem Erzbischof und kurdischen Parlamentariern. „Alle Gesprächspartner äußerten deutlich Ihren Wunsch nach Demokratisierung der Region und baten dafür um Unterstützung. Die große Dialogbereitschaft der Akteure war sehr beeindruckend“, bestätigte Serdar Yüksel, MdL.
Aktuelle Wohnsituation der Flüchtlinge
Aktuelle Wohnsituation der Flüchtlinge

Am Sonntag fand ein Gespräch mit dem Gouverneur Farhad Ameen Atrushi statt. Er berichtete, dass es derzeit vier Camps für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge und 17 für irakische Binnenflüchtlinge gibt. Die Kapazitäten reichen jedoch bei weitem nicht aus, sodass ein weiteres Camp mit 2000 Wohncontainern im Landkreis Sheikhan gebaut wird. „Das Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet wird an das Camp im Landkreis Sheikhan angeschlossen“, so Serdar Yüksel. „Für die Erschließung der Fläche und für die Umsetzung des Projekts hat der Gouverneur uns erneut seine Unterstützung zugesichert.“
Treffen mit dem Gouverneur
Treffen mit dem Gouverneur

Anschließend wurde die Delegation vom irakischen Vizepräsidenten Osama al-Nujayfi empfangen. Al-Nujayvi bedankte sich für das deutsche Engagement in der Region und zeigt sich optimistisch, dass sein Land mit der Bedrohung durch den IS fertig wird. „Klar ist aber auch, dass die Region und das ganze Land sich in einer politischen Krise befinden und vor weiteren Herausforderungen stehen. Trotzdem habe ich enormen Respekt vor der Arbeit der Iraker und wie versucht wird, trotz fehlender Mittel mit den Flüchtlingsströmen fertig zu werden“, bekräftigt der Landtagsabgeordnete. Am Abend fanden weitere Gespräche mit Entwicklungshelfern und Unterstützern vor Ort statt. „Im Dialog mit ortsansässigen Helfern wurde deutlich, dass für das Camp im Landkreis Sheikhan dringend eine Schule und eine Krankenstation benötigt werden. Das Flüchtlingsdorf wird nicht nur in den nächsten Monaten, sondern über die nächsten Jahre und Jahrzehnte als Unterkunft für Tausende von Menschen benötigt. Eine gesundheitliche Versorgung und der Zugang zu Bildung sind wichtige Mittel, um ein menschenwürdiges Leben im Camp zu gewährleisten und den vielen jungen Menschen eine Chance auf eine bessere Zukunft zu bieten“, erklärt Yüksel. „Wir werden uns daher um weitere Mittel für eine Schule und eine Krankenstation bemühen.“
Am letzten Tag der Reise besuchte der Landtagsabgeordnete gemeinsam mit der Delegation der Caritas Flüchtlingshilfe Essen die Frontlinie von Mossul. „Auch hier wurden wir freundlich empfangen und von den Generälen über die aktuelle Lage unterrichtet. Die Menschen sind unheimlich dankbar für die Unterstützung und Hilfe von Deutschland. Allerdings verteidigen die Soldaten ihre Region oft mit einfachsten Mitteln gegen die Kämpfer des IS. Es fehlt weithin an moderner Ausrüstung zum Schutz der Flüchtlinge und der Bewohner der Region“, schildert Yüksel.
Die Reise, die alle Delegationsmitglieder aus privaten Mitteln finanzierten, bewertet der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel als erfolgreich: „Ich konnte mir in den Gesprächen und Begehungen vor Ort ein umfangreiches Bild von der Lage der Flüchtlinge machen. Wir wurden stets freundlich empfangen und ich bin tief berührt von Dankbarkeit der Menschen für jede Hilfe und Unterstützung. Die Spenden- und Hilfsbereitschaft der Städte, Firmen und Privatleute in Nordrhein-Westfalen ist groß gewesen, jedoch leben immer noch hunderttausende Menschen im Nordirak in provisorischen Unterkünften oder Rohbauten. Umso deutlich wird die Wichtigkeit unseres Projekts „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW“. Es werden weitere Mittel benötigt, um umfangreich helfen zu können. Ich rufe daher alle Gemeinden auf, die sich bisher nicht an unserem Aufruf beteiligt haben, zu prüfen, inwieweit sie das Projekt unterstützen können.“
Die Initiative „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ hatte der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel Anfang Dezember 2014 ins Leben gerufen. Unter der Schirmherrschaft von Karola Geiß-Netthöfel, Klaus Engel und Fritz Pleitgen wandte sich die Initiative an Städte, Unternehmen und Privatleute im Ruhrgebiet, um Spenden für ein Flüchtlingsdorf im Nordirak zu sammeln. Inzwischen wurden mit der Hilfe der Gemeinden, Firmen und Bewohner des Ruhrgebiets über 150.000 Euro gesammelt. Ein Ende des Projekts ist jedoch nicht in Sicht: Mittlerweile wurde das Projekt auf das Bundesland Nordrhein Westfalen ausgeweitet und der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel bemüht sich in seiner Rolle als Initiator um Unterstützung für weitere Wohncontainer sowie um das Einwerben von Mitteln für eine Schule und eine Krankenstation.
Wenn auch Sie die Initiative unterstützen wollen, richten Sie bitte Ihre Spende für das „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ an:
Kontoverbindung der Initiative Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW
Caritasverband für das Bistum Essen e. V.
Bank im Bistum Essen
Kontonummer: 14400
Bankleitzahl: 36060295
IBAN: DE75 3606 0295 0000 0144 00
Stichwort: „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“
Einen detaillierten Bericht über die Reise in den Nordirak finden Sie hier:
Reisebericht
Quelle: Website Serdar Yüksel