SPD Bochum begrüßt Beschluss zum Freifunk im Rat

Fritz-Husemann-Haus der IGBCE, Sitz der SPD Bochum
Fritz-Husemann-Haus der IGBCE, Sitz der SPD Bochum Bild: Jens Matheuszik

Freifunk-Router im kleinen Sitzungssaal des Fritz-Husemann-Hauses
Freifunk-Router im kleinen Sitzungssaal des Fritz-Husemann-Hauses
In der November-Ratssitzung hat der Rat der Stadt Bochum einstimmig die Unterstützung des Freifunks in Bochum beschlossen (siehe auch SPD-Ratsfraktion Bochum).
Darin wird die Verwaltung aufgefordert die Einrichtung des freien, offenen und nicht kommerziellen Freifunks im gesamten Stadtgebiet zu unterstützen. Zu den Maßnahmen gehören u.a. die Bereitstellung von geeigneten Standorten und zu prüfen, wo und in welchem Umfang dem Freifunk-Netz städtische Netzzugänge zur Verfügung gestellt werden können (z.B. in Ämtern mit Publikumsverkehr). Auch werden städtische Unternehmen und Gesellschaften aufgefordert den Freifunk zu fördern und zu unterstützen.
Karsten Rudolph, der Vorsitzende der SPD Bochum, begrüßt die Entscheidung des Rates:

„Das ist eine gute Entscheidung des Rates. Der Freifunk wird in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Internetgrundversorgung frei von kommerziellen oder staatlichen Interessen spielen. Das ist auch gut für unsere Demokratie. Durch den Ratsbeschluss wird auch ein deutliches Zeichen für den Aufbau dezentraler digitaler Infrastruktur, welche die Grundlage für weiteres digitales Engagement bildet, gesetzt. Durch die Unterstützung des Freifunks zeigt die Stadt auch, dass das bürgerschaftliche Engagement von Privatpersonen, Firmen und Organisationen in Bochum honoriert wird.“

Der Freifunk-Antrag in Bochum, der von den Fraktionen von SPD und Grünen gemeinsam eingebracht wurde, und bei dessen Verabschiedung dem unabhängigen Ratsherrn André Kasper gedankt wurde (da dieser den Freifunk Bochum ins Leben gerufen hat), begründet die Entscheidung auch damit, dass viele Akteure (wie z.B. die TMR, die ISG-Bermudareieck, die IFAK, Initiativen der Flüchtlingshilfe und diverse Gastronomiebetriebe) sich gemeinschaftlich für den Freifunk einsetzen und damit für mehr Lebensqualität in den entsprechenden Bereichen sorgen.

Über den Freifunk:

Über das Freifunk-Netz können Behörden, Firmen und Privatleute ohne großen Aufwand die eigene Internetverbindung teilen und anderen zur Verfügung stellen. Dies wird bereits in großer Zahl genutzt um beispielsweise die Einrichtungen von Flüchtlingen mit Internet zu versorgen. Da der Verein Freifunk Rheinland aufgrund des Providerprivilegs von der Störerhaftung befreit ist, gibt es auch keine rechtlichen Risiken für die Bereitstellung des Internets über Freifunk.

Freies WLAN via Freifunk funktioniert ganz einfach:

Wer seinen Netzzugang teilen will benötigt einen speziellen Freifunk-Router und schließt diesen bei sich an. Dieser Router stellt ein separates und getrenntes Netz zur Verfügung, welches keinen Zugriff auf das persönliche Netz bietet und aufgrund des Providerprivilegs rechtssicher angeboten werden kann.
Wer sich mit dem Freifunk verbinden will muss das WLAN-fähige Gerät (Handy, Tablet, Notebook usw.) mit einem der Freifunk-Netze (mit den Namen „Freifunk“ oder „Freifunk (5 GHz)“) der bereits über 200 Knoten in Bochum verbinden – und schon ist man drin.
Es ist keine Registrierung oder ein Passwort notwendig, es gibt keine umständlichen Vorschaltseiten oder Werbung und so muss man – wenn man beispielsweise die Fahrplanauskunft spontan unterwegs nutzen will – sich nicht gesondert irgendwo anmelden, sondern ist sofort „drin“.
Am Rande der Ratssitzung wurde auch bekannt, dass noch in diesem Monat das bisher im Testbetrieb laufende Freifunk-Netz im Bereich des Massenbergboulevards freigeschaltet werden soll – wo das Freifunk-Netz vor allem auch touristischen Aspekte dient.Mehr Details zum Freifunk gibt es unter www.freifunk-bochum.de.