Die Bevölkerung wird immer älter. Darum ist es umso wichtiger, den Bedarf an Pflegeplätzen möglichst genau zu planen. Dafür fehlt im Augenblick die Grundlage. Die Verwaltung hat dem Rat im Februar 2016 Zahlen zur Pflegesituation zur Kenntnis gegeben mit dem Hinweis, es bestehe ein Überangebot an vollstationären Pflegeplätzen. Welche Konsequenzen die Verwaltung daraus konkret zieht, bleibt ungenau und unverbindlich.
„Dies muss sich ändern“, fordert Gabriela Schäfer, Sprecherin der SPD im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales „Wir brauchen eine fundierte und verbindliche Pflegebedarfsplanung, die der Rat beschließt. Die jetzige Planung berücksichtigt zum Beispiel nicht, wie sich die Pflegeeinrichtungen im Stadtgebiet verteilen. Dabei muss es doch unser Ziel sein, eine gleichmäßige Verteilung hinzubekommen, damit die alten Menschen, die in ein Pflegeheim umziehen, zumindest im vertrauten Stadtteil bleiben können. Außerdem fehlt eine qualitative Betrachtung. Pflegebedürftige Menschen unterscheiden sich in den Anforderungen an die Pflege je nachdem ob, eine Demenzerkrankung vorliegt oder spezielle Krankheitsbilder wie Wachkoma oder Dauerbeatmung oder auch geistige Behinderungen. Außerdem wäre auch die Versorgung junger pflegebedürftiger Menschen in eine Pflegebedarfsplanung mit einzubeziehen ebenso wie die Frage welche alternativen Wohn- und Versorgungskonzepte möglich und nötig sind.“
Mit einer entsprechenden Anfrage im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat die SPD-Ratsfraktion am Dienstag (7. November) den Anstoß gegeben, dass die Verwaltung über die Pflegeplanung neu nachdenkt und bei der Neuauflage im nächsten Jahr den gesetzlichen Vorgaben für eine örtliche Planung (Paragraf 7, Alten- und Pflegegesetz Nordrhein-Westfalen) nachkommt.