Folgende Lehrschwimmbecken sollen laut Vorlage der Verwaltung geschlossen werden: Natorpschule, Wilbergschule, Michael-Ende-Schule, Hermann Gmeiner Schule/Gemeinschaftsschule Bochum-Mitte und Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Grundlage ist die Bewertung der vorhandenen Lehrschwimmbecken in Bochum. Aber: „Für einen Beschluss reicht die pauschale Bedarfsberechnung in der Ratsvorlage nicht aus“, sagt Jonathan Ströttchen, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Ströttchen weiter: „Die Verwaltung unterscheidet zum Beispiel nicht nach Altersklassen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Tiefe und Größe der einzelnen Becken, sind nicht alle Lehrschwimmbecken bzw. Hallenbäder gleichermaßen für alle Altersklassen geeignet.“
Außerdem geht die Verwaltung von einer Zeitstunde je Schulstunde Schwimmunterricht aus. „Das ist sehr knapp bemessen. Das setzt voraus, dass die Umkleiden zeitweise von zwei Klassen gleichzeitig genutzt werden könnten“, so Ströttchen.
Um über die Situation bei den Lehrschwimmbecken entscheiden zu können, fordert die Koalition eine neue Verwaltungsvorlage mit wesentlichen Informationen, die bisher fehlen. „Die Verwaltung muss differenziertere Berechnungen anstellen“, sagt Esra Tekkan-Arslan, schulpolitische Sprecherin der Fraktion „Die Grünen“.
Um den Bedarf tatsächlich einschätzen zu können, ist eine Abfrage bei den Schulen entscheidend. „Erst dann lässt sich der qualitative und quantitative Bedarf besser einschätzen“, so Tekkan-Arslan. Das gilt auch für den Bedarf, den Vereine anmelden, um Schwimmkurse durchführen zu können. Auch hier fehlen der Koalition genauere Angaben. „Die geplante energetische Sanierung von sechs Lehrschwimmbecken muss jetzt zügig durchgeführt werden. Sie führt mit Sicherheit zu deutlichen Energieeinsparungen“, sagt Jonathan Ströttchen. „Wir gehen davon aus, dass damit die Einsparvorgabe des Haushaltssicherungskonzeptes erfüllt ist“, erklärt der schulpolitische Sprecher.
Ohnehin ist sich die Koalition sicher, dass Schließungen von Lehrschwimmbädern nicht der richtige Weg sind, um HSK-Vorgaben zu erreichen. „Schwimmen lernen ist wichtig. Deshalb muss der Unterricht in Schulen und Vereinen gesichert sein. Aus einer genaueren Prüfung des Bedarfs könnte sich eher ergeben, dass mehr Wasserflächen für den Schwimmunterricht gebraucht werden“, so Ströttchen.