Digitaler Nachlass-Service / Hans Hanke: „Hinterbliebene sollen trauern können“

Es ist schlimm genug, wenn ein Angehöriger stirbt. Zu der Trauer kommt viel Arbeit für die Hinterbliebenen – vor allem mit zunehmender Digitalisierung. Die SPD-Ratsfraktion will wissen, ob sich diese nicht reduzieren lässt. „Ein digitaler Nachlass-Service könnte viel unangenehme Arbeit ersparen und es den Hinterbliebenen ermöglichen, zu trauern und sich mit dem schmerzhaften Verlust auseinanderzusetzen, statt online zig Benutzerkonten und Abos zu kündigen“, erklärt Ratsmitglied Dr. Hans Hanke. Die Fraktion will den digitalen Nachlass-Service in der kommenden Ratssitzung am 7. Juni thematisieren.

Dr. Hans Hanke bringt das Thema "Digitaler Nachlass-Service" in den Rat.
Dr. Hans Hanke bringt das Thema "Digitaler Nachlass-Service" in den Rat.

Die Zahl der digital angelegten Benutzerkonten steigt stetig. Mühelos hat man sich bei sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram registriert, ein Kundenkonto bei seinen bevorzugten Onlinehändlern angelegt oder ist Teilnehmer diverser Spiele. „Schnell wird es unübersichtlich, welche Online-Dienste man benutzt“, sagt Hanke. „Vor allem Hinterbliebene sind schnell überfordert mit der Vielzahl der Benutzerkonten“, erklärt das Ratsmitglied.  „Unangenehme Newsletter nach dem Tod eines geliebten Menschen sind da noch das Wenigste, schnell können sich auch Kosten irgendwelcher Abos ansammeln“, sagt Hanke. Eine eventuelle Lösung: ein digitaler Nachlass-Service, der sich um Kundenkonten und Mitgliedschaften kümmert und alles kündigt.

„Die Zahl der digitalen Konten wächst immer weiter und somit auch die Bedeutung eines digitalen Nachlass-Services“, so Hanke. „Deswegen fordern wir mit unserer Anfrage im Rat nun auch die Verwaltung auf, sich mit dem Thema zu beschäftigen.“ So soll die Verwaltung klären, ob es beispielsweise Bestatter in Bochum gibt, die einen digitalen Nachlass-Service anbieten, oder ob Angehörige sich schon mit entsprechenden Problemen an die Verwaltung gewandt haben.