„Wir wollen von der Verwaltung wissen, wie die verschiedenen Glaubensrichtungen, die es in Bochum gibt, mit dem Thema Trauer umgehen, also wie deren Trauerkultur aussieht“, sagt Johannes Scholz-Wittek, Sprecher im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie. „Geflüchtete, Facharbeiter, Studierende aus anderen Ländern – die Liste ließe sich fortsetzen. Viele Menschen in Bochum leben fern der Heimat und sehen sich mit dem Thema Trauer konfrontiert. Aber oft haben sie keinen Ort der Trauer“, so Scholz-Wittek. „Für Christen und christlich geprägte Menschen sind Friedhöfe Rückzugsorte für Momente der Trauer, stille Zwiegespräche mit Verstorbenen und oft ein Anker in einer harten Zeit. Aber wie könnten Trauerorte für Menschen anderer Kulturkreise aussehen? Und wie ließen sich diese in Bochum umsetzen?“, fragt das SPD-Ratsmitglied. „Menschen brauchen Rückzugsorte zum Trauern, die Verwaltung soll helfen, welche zu schaffen.“
Trauerorte in Bochum / Johannes Scholz-Wittek: „Menschen brauchen Rückzugsorte“
Tod und Trauer gibt es in jeder Kultur, werden aber unterschiedlich gelebt. Gerade im multikulturellen Ruhrgebiet begegnen sich Menschen aus verschiedenen Ländern, Kulturkreisen oder Religionen – auch in Bochum. Einige leben hier dauerhaft, andere nur temporär. Aber wie gehen diese Menschen damit um, wenn Angehörige oder Freunde sterben, die in einem Land lebten, das sich nicht mehr erreichen lässt? Können sie in Bochum angemessen trauern? Das möchte die SPD-Ratsfraktion wissen und hat zur kommenden Ratssitzung (Donnerstag, 7. Juni) eine Anfrage gestellt.
