„An der Nutzung von Autos, Bus und Bahn oder der eigenen Füße hat sich in Bochum wenig geändert. Nur bei Fahrrädern sieht es anders aus“, erklärt Martina Schnell. „Diese machten 2013 noch 5,1 Prozent des Verkehrsmixes aus, in der aktuellen Untersuchung waren es 6,7 Prozent. Zufrieden machen uns solche Zahlen aber nicht“, sagt Schnell. „Sie zeigen uns, dass dringend etwas passieren muss. Trotz einiger Unstimmigkeiten bin ich froh, dass das Netz 2020 der Bogestra insgesamt einen guten Start hingelegt hat. Nicht alle Menschen profitieren von den Änderungen – aber viele! Das neue Liniennetz bedient mehr als 50 neue Haltestellen und jährlich fahren Busse und Bahnen 1,5 Millionen Kilometer zusätzlich. Ich hoffe, dass diese Neuerungen ihren Teil dazu beitragen, dass künftig mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen“, so Schnell. „Trotzdem nehmen wir die Beschwerden am neuen Netz ernst. Sie werden geprüft und notfalls steuern wir nach.“
„Auf den erfolgreichen Start des Netz 2020 müssen wir aufbauen“, sagt Reiner Rogall, verkehrspolitischer Sprecher der SPD im Rat. „Der attraktive ÖPNV muss verstärkt werden durch gute Rad- und Gehwege. Die Menschen benötigen attraktive Alternativen zum Auto. Immer mehr Menschen benutzen das Rad. Das zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber es sind noch zu wenig. Jetzt gilt es, Radwege, sowohl für Freizeitfahrerinnen und Freizeitfahrer, aber auch für Berufspendlerinnen und -pendler zu stärken. Bei den großen Straßen, wie etwa Königsallee oder Hattinger Straße haben wir von der Verwaltung bereits konkrete Pläne zum Radwegeausbau gefordert“, sagt Reiner Rogall. „Auch haben wir das Gehwegeprogramm ins Leben gerufen, um die Strecken für Fußgängerinnen und Fußgänger zu verbessern. Diese Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass die Menschen bei kurzen und mittleren Strecken öfter mal das Auto stehenlassen können und wollen. Das schont die Umwelt und entlastet die Straßen.“