SPD erinnert an das Kriegsende vor 75 Jahren in Bochum

Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Der 8. Mai, Tag der Kapitulationserklärung, gilt heute als „Tag der Befreiung“. In Bochum waren die Kampfhandlungen schon rund einen Monat zuvor beendet: Am 10. April 1945 besetzten amerikanische Truppen die Rathäuser von Bochum und Wattenscheid. Damit war die NS-Gauhauptstadt Bochum gefallen.

Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Der 8. Mai, Tag der Kapitulationserklärung, gilt heute als „Tag der Befreiung“. In Bochum waren die Kampfhandlungen schon rund einen Monat zuvor beendet: Am 10. April 1945 besetzten amerikanische Truppen die Rathäuser von Bochum und Wattenscheid. Damit war die NS-Gauhauptstadt Bochum gefallen.

Dabei war die Lage bis zuletzt dramatisch; und geprägt von Eiferern der faschistischen Diktatur. So ermordeten SS-Leute noch wenige Tage vor dem Kriegsende Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Polizisten erschossen Widerstandskämpfer und andere Häftlinge und verscharrten sie nahe des Stadtwaldes. Führende Nazi-Funktionäre wie Oberbürgermeister Friedrich Hesseldick setzten sich vor Kriegsende ins Sauerland ab.

Die Bochumer SPD gedenkt diesem besonderen Datum; nicht zuletzt aus eigener Erfahrung. Heinrich König, der Vorsitzende der Bochumer SPD, war bereits 1943 nach schweren Misshandlungen im Gerichtsgefängnis in der ABC-Straße umgekommen. Fritz Husemann, der SPD-Reichstagsabgeordnete und Vorsitzende des Bergarbeiterverbandes, war 1935 wenige Tage nach seiner Haft im Polizeigefängnis Bochum in einem KZ erschossen worden.

„Die Erinnerung an die letzten Kriegstage in Bochum hilft uns zu verstehen, was geschieht, wenn Maßstäbe verrückt werden; wenn der Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen verloren geht. Die letzten Kriegstage in Bochum erinnern uns daran, dass nichts über die Freiheit und Würde des einzelnen Menschen gestellt werden darf. Unsere Geschichte macht deutlich: Nichts kann diese Freiheit und Würde besser bewahren und fördern als der demokratische Rechtsstaat und die parlamentarische Demokratie“, betont Bochums SPD-Vorsitzender Prof. Dr. Karsten Rudolph.

Deswegen unterstützt die Bochumer SPD auch ausdrücklich die Initiative der Konzentrationslager-Überlebenden Esther Bejarano, den 8. Mai in Deutschland als „Tag der Befreiung“ zu einem gesetzlichen Feiertag zu machen. Prof. Dr. Karsten Rudolph: „Dieser Tag steht für Erinnerung und Mahnung zugleich. Wir blicken zurück auf die schrecklichen Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur und ihr Ende. Der 8. Mai schärft aber auch unser Bewusstsein, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind und wir stets aufs Neue für den Frieden in Europa einzustehen haben. Der 8. Mai ist ein Feiertag für die Demokratie und sollte auch so begangen werden.“