Der Vorsitzende der SPD Bochum, Prof. Dr. Karsten Rudolph, erinnert an Friedrich Ernst – genannt Fritz – Husemann: „Fritz Husemann ist in der Arbeiterbewegung groß geworden und hat entscheidend daran mitgewirkt, sie groß zu machen. Er war als SPD-Vorsitzender von Bochum, als Aktivist des Bergarbeiter- Verbandes und als Reichstagsabgeordneter stets zur Stelle, wenn es um mehr soziale Gerechtigkeit ging. Am 9. November 1918 wurde er zum Vorsitzenden des Bochumer Arbeiter- und Soldatenrats gewählt. Doch sein Traum von der sozialen Demokratie verwirklichte sich in der Weimarer Republik nicht. Husemann ein ehrendes Andenken zu bewahren heißt für uns heute: Eintreten für soziale Gerechtigkeit und Solidarität, Stärkung der Demokratie sowie der Freiheitsrechte, die für alle Bürgerinnen und Bürgergleichermaßen gelten müssen!“
Der Hintergrund:
Durch Gewehrschüsse der Wachmannschaften schwer verletzt, starb Fritz Husemann am 15. April 1935 im Lazarett des KZ Esterwegen. Einen Monat zuvor war er von der Gestapo verhaftet und in das Bochumer Polizeigefängnis gebracht worden. Von dort war er am 12. April in das Konzentrationslager im Emsland verschleppt worden. Zur Urnenbeisetzung in Bochum am 26. April 1935 versammelten sich über 1.000 Menschen – eine stille Demonstration gegen das NS-Regime und ganz im Sinne des Nachrufs auf Husemann in der Bergarbeiter-Internationale von 1935: „Genosse Husemann, die Arbeiter grüßen Deine tapfere Seele. Der Geist Deiner Arbeit wird weiterleben!“
Die Ermordung Husemanns wurde aus „Beweisnot“ niemals aufgeklärt. Auch nach 1945 konnte kein Schuldiger ermittelt werden.
Seit 1983 trug die damalige Hauptverwaltung der IG Bergbau und Energie in der Alten Hattinger Straße den Namen Husemanns. Im „Husemann-Haus“ befinden sich heute auch die Geschäftsstelle der SPD Bochum und mehrere Abgeordnetenbüros.
