„Corona trifft viele Menschen auf unterschiedlichen Ebenen. Es geht um Gesundheit, aber auch um die finanzielle Existenz oder soziale Vereinsamung. Vielen gibt der Familienverbund Halt. Aber was ist mit denjenigen, für die die Freunde die Familie sind? Viele Menschen, gerade jüngere, leben alleine und wichtige soziale Kontakte zu anderen Menschen sind in den vergangenen Monaten viel zu kurz gekommen. Jetzt zeigt sich der Nachholbedarf. Vor allem am Schauspielhaus können wir jedes Wochenende sehen, dass viele jüngere Bochumerinnen und Bochumer Ansteckungsrisiken billigend in Kauf nehmen, um feiern zu können und ein Gefühl der Normalität aufzubauen“, sagt Peter Reinirkens. „Das ist verständlich, aber in der aktuellen Form nicht tolerierbar. Die Plätze, wie etwa vorm Schauspielhaus oder am Musikforum, sind nicht groß. Es gibt keine Möglichkeit, Sicherheitsabstände einzuhalten und die Anwohner sind in vielen Fällen zu Recht genervt von der Geräuschkulisse und davon, dass so manche dunkle Ecke als Toilette missbraucht wird. Deswegen muss eine Alternative her“, erklärt Peter Reinirkens.
„Bademeister“ vor Ort
„Neben dem Riff an der Viktoriastraße wird die Stadt nach Anregung von SPD, Grünen, FDP und Stadtgestaltern auf 5000 Quadratmetern den Stattstrand schaffen. Dort wird es einen Kiosk für Getränke geben, Sitzecken mit ausreichend Sicherheitsabstand, sogenannte Bademeister, die kontrollieren, ob Hygieneregeln eingehalten werden, Toiletten, Hintergrundmusik und vor allem viel Sand. Je nach Erfolg wird der Stattstrand bis Mitte Oktober geöffnet sein und die Fläche könnte noch erweitert werden“, so Reinirkens. „Das kostet natürlich Geld. Geld, das an Bochumer Agenturen und Künstler*innen geht, die ebenfalls unter der Pandemie leiden mussten.“