
„Ich finde es wirklich schön, dass wir in Bochum wundervolle grüne Orte haben und ich freue mich über die Artenvielfalt“, stellt Martina Schmück-Glock klar. „Auch stellen Nil- und Kanadagänse, um die es im Gutachten geht, keine Gefahr für unser Ökosystem dar und laut Gutachten ist ihr Kot hygienisch unbedenklich und löst somit offensichtlich keine Gesundheitsgefährdungen aus. Allerdings kann ich verstehen, dass Liegewiesen oder ein Gehwege voller Gänsekot wenig attraktiv sind und Ekel auslösen. Deswegen wünsche ich mir, dass die Verwaltung die Maßnahmen umsetzt – allerdings mit Augenmaß“, sagt die Umweltausschussvorsitzende. „Vorerst soll das ohnehin nur am Ümminger See geschehen, der als Pilotfläche für alle Bochumer Grünanlagen dienen soll“, so Schmück-Glock.
Maßnahmen-Mix
„So sollen laut Verwaltung die Liegewiesen seltener gemäht und raue Gräser ausgesät werden, um Gänse fernzuhalten. Allerdings wird das Liegen dann unattraktiver. Ich werde mich dafür einsetzen, dass ein Kompromiss umgesetzt wird, der auch im Gutachten vorgeschlagen wird: Entlang der Liegewiesen könnte man einen drei Meter breiten Langgrasstreifen mit Wildblumen anlegen, um so die Gänse von den Liegewiesen fernzuhalten“, erklärt Martina Schmück-Glock. „Steinbarrieren und eine sperrige Bepflanzung, wie zum Beispiel Rosen am nordöstlichen Uferrand soll die Gänse zudem davon abhalten, auf der Promenade zu flanieren. Zusätzlich sollen Schilder auf ein Fütterungsverbot hinweisen, das dann aber kontrolliert werden muss“, erklärt die Lokalpolitikerin. „Auch soll eine Ausweichfläche für die Gänse entstehen, wo sie die See-Besucher weniger stören. Diese Maßnahmen im Mix klingen sinnvoll und ließen sich modifiziert auch anderswo umsetzen“, sagt Schmück-Glock. „Sollten sie nicht greifen, sieht das Gutachten als zweiten Schritt die Entnahme von Eiern aus den Gelegen oder die Jagd vor. Nur mit der letzten Möglichkeit bin ich unglücklich. Bevor wir überhaupt darüber nachdenken, Tiere zu erschießen, nur um Freizeitflächen für Menschen attraktiver zu machen, müssen wir einen großzügigen Zeitraum festlegen, damit die vorgeschlagenen Maßnahmen überhaupt greifen können.“