„Am Montag gab es ein Gespräch der Bundeskanzlerin mit allen Stadtoberhäuptern der Städte, die Mitglied im Deutschen Städtetag sind. Natürlich war auch Thomas Eiskirch dabei“, sagt Jentsch. „Bei dem Gespräch wurde deutlich, dass der Inzidenzwert nicht hinreichend ist, um die Gefahr des Infektionsgeschehens klar beurteilen zu können. Mittlerweile sind es drei Säulen, an denen wir uns orientieren müssen, um die Situation einschätzen und über Maßnahmen abstimmen zu können“, erklärt der Fraktionsvorsitzende. „Diese Säulen sind Inzidenz, Impfung und Intensivbetten. Mit Blick auf die Fortschreitende Durchimpfung der Bevölkerung können wir – natürlich immer mit Blick auf die Virusmutationen – mehr Lockerungen beschließen, als etwa vor einem Jahr bei gleicher Inzidenz. Allerdings nur, wenn es auch die Situation auf den Intensivstationen zulässt. Corona ist ein äußerst komplexes Thema und verdient mehr als nur die eindimensionale Betrachtung des Inzidenzwertes.“
Planungssicherheit nötig
Die von der Stadt geplanten Verschärfungen der Coronamaßnahmen finden viel Kritik, aber Burkart Jentsch verteidigt den Kurs. „Die Intensivmediziner schlagen Alarm, weil die Betten knapp werden. Da braucht es klare Antworten. Es ist natürlich frustrierend, dass Schülerinnen und Schüler, aber auch Gastronomen oder Akteure im Freizeitsektor wieder die Leidtragenden sind und ständig eine Maßnahmen-Achterbahn fahren müssen. Das ist der Preis, den wir zahlen, weil in NRW lange nicht konsequent durchgegriffen wurde. Ein kurzer und harter Lockdown vor Monaten hätte viele Ansteckungen verhindern und das Virus ausbremsen können. Das wurde leider versäumt und Menschen zahlen mit ihrer Gesundheit. Deswegen ist es gut, dass zumindest Bochum einen klaren Kurs hat. Gerade für Kitas, Schulen und Einzelhandel braucht es für Bochum verbindliche Aussagen, damit die Menschen Planungssicherheit haben. Das muss auch die Landesregierung, in Zeiten, in denen in Bochum nur noch zehn Prozent der Intensivbetten frei sind, erkennen und schärferen Maßnahmen zustimmen“, erklärt Burkart Jentsch.