Der Bochumer Ausbildungsmarkt stand und steht im Fokus der SPD: So machte sich der Unterbezirk jetzt im Rahmen einer hochkarätig besetzten digitalen Diskussionsrunde ein Bild von der aktuellen Lage.
Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bochum, schilderte zunächst, dass sich der Ausbildungsmarkt in Bochum trotz Corona weiter robust zeige. Dennoch gebe es inzwischen weniger Lehrstellen, gleichzeitig aber auch deutlich weniger Bewerber*innen. Vor allem im Handwerk seien noch Stellen offen, aber auch im Einzelhandel gebe es Engpässe. Hier zeige die Pandemie mit den Lockdowns Wirkung: Viele Jugendliche blickten zurzeit eher zurückhaltend auf die Branche.
Johannes Motz und Michael Mauer von der Kreishandwerkerschaft bestätigten einen eklatanten Fachkräftemangel und die dringende Suche nach qualifizierten Azubis. Eric Weik von der IHK, Prof. Jörg Muschiol, Geschäftsführer der netzfactor GmbH, Lehrlingswart Michael Dittmar, die DGB-Vorsitzende Bettina Gantenberg und die Landtagsabgeordnete Carina Gödecke rundeten die Talk-Runde ab.
„Es war uns ein großes Anliegen, unterschiedliche Multiplikatoren im Bereich Ausbildung und Arbeitsmarkt zusammenzubringen“, zog Bochums SPD-Vorsitzender Serdar Yüksel nach der Veranstaltung ein Fazit. „Die Pandemie hat alle Beteiligten verunsichert. Sie darf jetzt nicht dazu führen, dass kurzfristig Azubi-Stellen wegfallen. Im Gegenteil: Wir brauchen weiter einen stabilen Ausbildungsmarkt mit auskömmlichen Azubi-Gehältern. Das ist auch das, wofür wir uns weiter stark machen werden.“
Für Serdar Yüksel ist es außerdem wichtig, den Ausbildungsmarkt noch attraktiver zu gestalten, um gute Azubis in gute Stellen zu bringen. „Dazu gehört, bestimmte Bildungswege praxisorientierter zu gestalten. Wir müssen uns aber auch überlegen, wie wir nicht nur in Bochum Azubis gewinnen, sondern sie gezielt in unsere Stadt holen. Ein Azubi-Wohnheim könnte da ein erster Schritt in die richtige Richtung sein.“

