Landwirtschaft / SPD fördert nachhaltige Bewirtschaftung

Mehr ökologische und nachhaltige Landwirtschaft – das ist das Ziel der SPD im Rat. „Wir sind bereits auf einem guten Weg und jetzt ist ein weiterer wichtiger Schritt erfolgt“, sagt Jörg Czwikla, SPD-Ratsmitglied und Vorsitzender des Umweltausschusses. „Auf unsere Initiative hin, hat die Verwaltung im Umweltausschuss am Donnerstag eine Beschlussvorlage eingebracht. Da in einem anderen Ausschuss zum selben Thema eine andere Vorlage eingebracht wurde, müssen diese auf Wunsch der Opposition erst noch zusammengeführt werden. Anschließend können wir hoffentlich in einer der nächsten Ratssitzungen diesem wichtigen Thema zustimmen“, sagt der ehrenamtliche Lokalpolitiker.

Jörg Czwikla
Jörg Czwikla

Bereits 2020 hat Rot-Grün die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für mehr ökologische Landwirtschaft zu erarbeiten. „Bereits jetzt ist auf städtischen Flächen der Einsatz von Glyphosat verboten und auf fünf Prozent der gepachteten Fläche muss ein Blühstreifen angelegt werden. Die jetzige Vorlage greift allerdings viel weiter“, sagt Czwikla. „Unser Ziel: 60 Prozent ökologische und nachhaltige Landwirtschaft, 20 Prozent zertifizierter Biolandbau, 15 Prozent sogenannte produktionsintegrierte Kompensation sowie fünf Prozent soziale Landwirtschaft. Das klingt ambitioniert und ist es auch. Klar ist auch, dass wir dieses Ziel nur gemeinsam mit den Landwirten erreichen – ohne Vorschriften, sondern mit Anreizen und im gemeinsamen Gespräch.“

Mit Landwirten Abstimmen

Jörg Czwikla erklärt: „Wie die Anreize konkret aussehen könnten, müssen die Fachleute aus der Verwaltung erarbeiten und mit den Landwirten abstimmen. Die Landwirtschaftskammer könnte beispielsweise beratend bei der ökologischen Umstellung zur Seite stehen, die Stadt könnte Produktionsausfälle übernehmen oder den Pachtzins senken. Im Gegenzug könnten sich Landwirte etwa verpflichten, die Mahd und die Nachbeweidung zu optimieren. Die Mahd von Wiesen sollte also nur dreimal im Jahr erfolgen, mit einem ausreichenden zeitlichen Abstand. Bei Pflegemaßnahmen der Weiden muss darauf geachtet werden, dass sie außerhalb der Brut- und Setzzeiten durchgeführt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt könnte und sollte der Verzicht auf Gülle und Gärreste als Dünger sein.“

2.120 Hektar

In Bochum gibt es laut Landwirtschaftskammer 2.120 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen (Stand 2019). 50 Prozent dienen der Weidetierhaltung oder dem Anbau von Futterpflanzen. Auf 47 Prozent wächst Getreide. Kartoffeln, Erdbeeren, Möhren etc. werden nur auf einem Bruchteil der Flächen angebaut. Den 2.120 Hektar stehen in Bochum rund 50 Landwirte gegenüber. 35 von ihnen haben städtische Flächen gepachtet (insgesamt 350 Hektar).