SPD Bochum warnt: Schließung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Linden kann gefährlich werden

„Die Schließung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Linden ist eine bodenlose Unverschämtheit“, erklärt Bochums SPD-Vorsitzender der zugleich Mitglied des Gesundheitsausschusses im Landtag von NRW ist, zu den Plänen des Betreibers Helios, den Standort im Bochumer Südwesten aufzugeben. „Seit Beginn der Pandemie werden wir nicht müde zu betonen, wie wichtig die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ist, die mental besonders von den Corona-Maßnahmen und den damit verbundenen Lockdowns betroffen sind. Jetzt eine Einrichtung zu schließen, die auch für genau diese Hilfestellungen da ist, macht mich fassungslos“, betont Serdar Yüksel weiter.

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Linden ist ein unerlässlicher Gesundheitsstandort, schon jetzt sind die Terminwartelisten lang. Auf drei Stationen werden aktuell je 16 Patientinnen und Patienten behandelt. Wenn dieser Standort wegfällt, nimmt man eine Unterversorgung der Kinder- und Jugendpsychiatrien in Bochum und Umgebung billigend in Kauf. Zudem liegt auch die Zukunft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ungewissen.

Die Helios Kliniken zeigen sich damit einmal mehr als unzuverlässiger Partner in schwierigen Zeiten. Schon zu Beginn der Pandemie wollte der Träger das angrenzende, allgemeine Klinikum schließen, obschon sich die Krankenhäuser stadtweit füllten. Inzwischen ist die Klinik dicht gemacht worden.

Jetzt soll auch das zweite Standbein vor Ort innerhalb der nächsten zwölf Monate schließen. Untragbar für die Bochumer SPD. „Zum Wohle der Patientinnen und Patienten in psychiatrischen Fachgebieten müssen die Kliniken mittlerweile eine bessere Personalausstattung vorweisen. Das scheint private Träger nunmehr dazu zu bewegen, die Kliniken, die früher höhere Gewinne erzielten, abzustoßen. Das Gebaren in Linden könnte daher ein ganz gefährlicher Präzedenzfall werden“, fürchtet der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel.

„Was wir jetzt brauchen ist ein politisches Umdenken. Die Versorgung vulnerabler Gruppen durch private Träger und damit Investoren muss politisch überdacht werden. Und in Linden müssen wir jetzt dringend einen anderen Träger finden, der den alten nicht nur ersetzt, sondern bestenfalls vergessen macht.“

Wir als SPD unterstützen die Forderung des Betriebsrats, einen nahtlosen Übergang zu einem neuen Träger, aber mit dem vorhandenen fachkompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zu garantieren.                                             .