Die SPD Bochum trauert um eines ihrer verdientesten Mitglieder: Georg Aigner starb am 23. Dezember 2021 im Alter von 87 Jahren. „Ich bin bestürzt und traurig über den Tod von Georg Aigner. Seine beherzte und zupackende Art machte ihn zu einem außergewöhnlichen Politiker, der immer mit großer Verantwortlichkeit gehandelt hat“, so der Unterbezirksvorsitzende Serdar Yüksel.
Nachdem Georg Aigner, genannt „Schorsch“, 1961 in die Partei eintrat, gehörte er von 1975 bis 1995 dem nordrhein-westfälischen Landtag an und vertrat dort die Interessen der Bochumer Bürgerinnen und Bürger. Von 1980 bis 1990 übernahm er auch die Funktion des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion. Dem SPD-Unterbezirk Bochum stand er von 1979 bis 1988 als Vorsitzender vor. „Er gehörte jener Generation an, die nach dem 2. Weltkrieg die SPD im Ruhrgebiet, in Bochum mit aufgebaut hat“, weiß Serdar Yüksel.
Georg Aigners aktive Politikerzeit war keine einfache. In Bochum wie im gesamten Ruhrgebiet war der Strukturwandel, der inzwischen die Stahlindustrie erreicht hatte, zu gestalten und zu bewältigen. „Gleichzeitig war aber die Herausforderung neuer Technologien aufzugreifen und die Umweltpolitik mit der Politik des sozialen Wandels zu verknüpfen“, resümiert Bernd Faulenbach, Ehrenvorsitzender der Bochumer SPD. Auch der NATO-Doppelbeschluss mit der Nachrüstungsproblematik führte in der Sozialdemokratie zu neuen Diskussionen. Darin verstand sich Georg Aigner stets als Moderator. „Ihm war wichtig, dass die Partei nicht abhob und den engen Kontakt zu den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht verlor“, so Faulenbach.
Für seine außerordentlichen Verdienste um das Land Nordrhein-Westfalen wurde Georg Aigner am 7. November 1996 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Die SPD Bochum wird Georg Aigner ein ehrendes Andenken bewahren. „Georg Aigner war ein feiner Mensch – verlässlich und mit Herzblut bei der Sache. Er gab uns ein Beispiel dafür, dass persönliche Bescheidenheit menschliche und politische Größe sein kann. Auch wenn wir von ihm Abschied nehmen müssen, wird unser politisches Engagement seinen Zielen verpflichtet bleiben“, ist sich Yüksel sicher.
Unser tiefempfundenes Mitgefühl gehört Georg Aigners Familie in dieser schwierigen Zeit des Abschieds.