
„Ganz neu sind die sogenannten Velorouten“, erklärt Martina Schnell. „Diese sollen eine Alternative zu den Hauptstraßen bieten, allerdings nicht direkt konkurrieren. Da die Velorouten vor allem für Strecken ab acht Kilometer attraktiv sind, verlieren wir die Radwege an den Hauptstraßen keineswegs aus den Augen. Dennoch sind die Velorouten eine gute Idee. Radfahrende sollen dort gegenüber Autos bevorrechtigt sein, die Strecken sind beleuchtet und Bänke, Kioske und Abstellmöglichkeiten ermöglichen angenehme Fahrpausen. Derzeit untersucht die Stadt 13 Routen. Der große Vorteil: Da vorhandene Wege und Straßen genutzt werden, wird Geld gespart“, erläutert Martina Schnell.
700 Kilometer Radwege
„Wir brauchen natürlich nicht nur neue Routen, sondern müssen auch den Bestand pflegen. Deswegen wurde ein Kataster angelegt und 700 Kilometer Radwege abgefahren. Dadurch ergeben sich verschiedene Handlungsbedarfe, denn es wurden Engstellen, Verkehrsgefahren, fehlende Schilder und mehr entdeckt. Jetzt ist die Verwaltung dabei, auszuarbeiten, in welcher Reihenfolge die Mängel behoben werden“, fasst Martina Schnell einen weiteren Punkt der Zwischenmitteilung zusammen.
Fahrradgarage
Ein anderer Punkt: Abstellmöglichkeiten. „Je mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind, desto mehr Abstellmöglichkeiten benötigen wir – und zwar in unterschiedlicher Ausprägung. Wir benötigen für das kurze Abstellen weitere der sogenannten Lollis, aber auch Fahrradbügel, eventuell sogar überdacht, Fahrradschließfächer sowie Fahrradkäfige oder -garagen. Eine soll jetzt auf dem Buddenbergplatz entstehen und 60 Räder fassen können“, sagt Martina Schnell. „Natürlich werden die Abstellmöglichkeiten nicht wahllos im Stadtgebiet verteilt. Die Verwaltung plant an Haltestellen, Supermärkten, entlang der Velorouten und berücksichtigt auch Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern.“
Bürgerbeteiligung
Nicht nur mit Blick auf Abstellmöglichkeiten geht es um Rückmeldungen der Bochumerinnen und Bochumer. „Das fertige Radverkehrskonzept soll Ende Mai vorgestellt werden. Vorher erfolgt ab dem 6. April allerdings eine weitere Bürgerbeteiligung, um tatsächliche Bedarfe zu ermitteln. Auch die SPD wird sich noch mit einem soliden und zukunftsfähigen Antrag einbringen, in dem wir auch Anregungen aus dem Radentscheid aufnehmen. Dabei wollen wir aber die Bochum Strategie und das Ziel 2030 nicht aus den Augen verlieren. Wir gestalten eine Stadt für alle Bochumerinnen und Bochumer, egal, ob sie zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren, den ÖPNV nutzen, mit dem Motorrad oder Rollern unterwegs sind oder das Auto bevorzugen. Das ist eine große Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen.“