Peter-Weiss-Preis für Ute Adamczewski / Sonja Gräf lobt künstlerische Arbeit

Der diesjährige Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum geht an die Filmemacherin Ute Adameczewski. „Am 24. April findet in den Kammerspielen die Verleihung statt. Darauf freue ich mich schon besonders“, sagt die kulturpolitische Sprecherin der SPD im Rat Sonja Gräf, die in der Jury saß. „Für die Wahl von Ute Adameczewski sprachen mehrere gute Gründe“, verrät die ehrenamtliche Lokalpolitikerin.

Sonja Gräf
Sonja Gräf

„Ute Adamczewski ist eher eine Newcomerin in der Kulturszene. Jeder hat aber mal klein angefangen und mir ist wichtig, dass wir jüngere Talente fördern“, sagt Gräf. „Und bei der diesjährigen Preisträgerin handelt es sich ohne Frage um ein großes Talent, wie sie auch mit ihrem Film ,Zustand und Gelände‘ eindringlich beweist. Ich hoffe, dass sie und ihre Arbeit durch den Preis die gebührende Aufmerksamkeit bekommen“, so Gräf weiter. „Zustand und Gelände“ müsse mehr Menschen erreichen. „Der Film zeigt Gebäude, in denen ab 1933 die ersten sogenannten ,wilden‘ Konzentrationslager entstanden sind, in denen vorwiegend politische Gefangene eingesperrt wurden. Dazu wurden seinerzeit gerne Gebäude genutzt, in denen vorher Organisationen tätig waren, die von den Nationalsozialisten zuvor noch verboten wurden, erklärt Gräf. „Dabei erzählt Adamczewski die Geschichte der Gebäude, zeigt, wie sie heute aussehen. So verschmelzen die erschreckende Vergangenheit und die Gegenwart, in der wir uns leider immer noch vor rechtem Gedankengut in Acht nehmen müssen“, so Gräf weiter. „Auch mehr als 75 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs hat der Rechtsextremismus bedauerlicherweise nicht an Bedeutung verloren. Der Verfassungsschutz sieht eine deutliche Steigerung rechter Gewalt. Es ist wichtiger denn je, an diese Zeit zu erinnern. Gegen das Vergessen!“

Seit 1990

Der Preis, benannt nach dem Autor, Dramatiker, Maler und Filmemacher Peter Weiss, ist mit 15.000 Euro dotiert und wurde 1990 erstmalig vergeben. Seitdem wird alle zwei Jahre eine Persönlichkeit aus den Bereichen Literatur, Theater, bildende Kunst oder Film ausgezeichnet.