Haus des Wissens / SPD stimmt im Rat für Projektfortsetzung

Das Haus des Wissens steht am 21. Juni auf der Tagesordnung der Ratssitzung. „Dann geht es darum, dieses für unsere Stadt enorm wichtige Projekt fortzuführen – trotz Erhöhung der Kosten und ohne Abstriche“, sagt Burkart Jentsch, Vorsitzender der SPD im Rat. „Die Frage ist weniger, ob wir es uns erlauben können, das Haus des Wissens zu verwirklichen, sondern ob wir es uns erlauben können, es nicht zu verwirklichen.“

Entwurf Haus des Wissens, (C) CROSS Architecture, Aachen
Burkart Jentsch
Burkart Jentsch

„Unsere Fraktion wird für das Haus des Wissens stimmen. Es ist ein einzigartiges Projekt, das durch seine Strahlkraft unserer Innenstadt den dringend nötigen Aufschwung verleihen soll und in seiner Konzeption in unserer Region einzigartig ist und überregionale Strahlkraft entwickeln kann“, erklärt Jentsch. Volkshochschule, Stadtbücherei und Markthalle werden im ehemaligen Telekomblock gegenüber dem Rathaus unterkommen. „Das Bildungs- und Verwaltungszentrum, das momentan noch VHS und Bücherei beherbergt, muss abgerissen werden. Eine nötige Sanierung ist fast so teuer wie das Haus des Wissens. Demzufolge brauchen die Volkshochschule und die Bibliothek ohnehin eine neue Heimat. Und das Haus des Wissens ist ideal. Das BVZ liegt hinter dem Rathaus und wird von vielen nicht wahrgenommen. Im Haus des Wissens werden zwei wichtige Institutionen stärker in die Innenstadt und in die Wahrnehmung der Menschen gerückt. Denn da gehören sie hin“, sagt Burkart Jentsch. „Bildung ist ein Allgemeingut. Sie soll allen Menschen zur Verfügung stehen – wie das Haus des Wissens. Es geht nicht um ein Leuchtturmprojekt. Es geht in erster Linie darum, einen Ort für alle Menschen in Bochum zu schaffen.“

Hauptpost 1935 Bild: Stadt Bochum, Presseamt

Mehr als ein Umzug

Die Volkshochschule und die Stadtbücherei ziehen aber nicht einfach nur um. „Das Haus des Wissens bietet an, Bildung neu zu denken. Markthalle, VHS und Bücherei sollen Synergie-Effekte entwickeln. Das Haus steht nicht nur allen Menschen offen, es wird auch architektonisch offen gestaltet – ohne Räume und völlig barrierefrei. Sogar der Dachgarten wird allen Menschen offenstehen und durch seine Begrünung auch noch einen ökologischen Mehrwert besitzen“, sagt der Fraktionsvorsitzende.

Genaue Kontrolle

Die SPD im Rat stimmt trotz aktueller Rechnungen von etwa 150 Millionen Euro für das Haus des Wissens. „Auch wir finden den Kostenanstieg bedenklich und wünschen uns eine genaue Kontrolle über alle Kosten und weitere Steigerungen. Allerdings ist es nicht so, als seien die Kosten urplötzlich von 73 Millionen auf circa 150 Millionen Euro gestiegen. In den 73 Millionen Euro fehlten Produktgruppen, die erst jetzt mit einberechnet wurden – etwa das Mobiliar. Das ist keine Überraschung und kein Geheimnis. Das wurde bereits zu Beginn so kommuniziert. Wahr ist aber auch, dass die Kosten dennoch gestiegen sind. Viele Faktoren haben unter anderem Handwerkskosten und Kosten für Baumaterial teils drastisch steigen lassen. Das wollen wir nicht schönreden. Trotzdem ist die SPD fest davon überzeugt, dass das Haus des Wissens sein Geld wert ist. Abgesehen davon, dass schon viel Geld in die Planungen geflossen ist, das nicht wirkungslos verpuffen soll, sprechen wir von dem vielleicht neuen Herzen der Bochumer Innenstadt, in dem sich alle Bochumerinnen und Bochumer und Bochumer wie zu Hause fühlen sollen. Und das gilt für die gesamte Stadt. Die Menschen sollen sich hier wohlfühlen. Das bedeutet, dass trotz gestiegener Kosten für das Haus des Wissens nichts liegengelassen wird und wir mit Sicherheit nichts kaputtsparen werden. Kitas und Schulen werden gebaut, Straßen saniert, die Stadtteile modernisiert und vieles mehr. Wir tun das eine, und lassen eben nicht das andere“, sagt Burkart Jentsch.

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