Mobilität muss bezahlbar für alle bleiben – Bochums SPD fordert Nachfolge für 9-Euro-Ticket

Ohne Existenzängste mobil sein – genau das hat das 9-Euro-Ticket für viele Menschen möglich gemacht. Und so muss es bleiben, findet Bochums SPD-Vorsitzender Serdar Yüksel und fordert eine schnelle Nachfolgeregelung für den vergünstigten Fahrschein, der letztmalig im August zu haben sein wird.

Zurzeit gibt es dazu unterschiedliche Vorschläge zwischen 29 und 69 Euro monatlich oder 365 Euro jährlich. „Vor allem für Menschen mit geringem Einkommen muss das Ticket so oder so bezahlbar bleiben. Mobilität ist Menschenrecht. Dieses Recht konnten zu viele erst durch das günstige Ticket auch tatsächlich wahrnehmen. Jetzt darf es kein Zurück mehr geben“, betont Serdar Yüksel.

Er verweist in diesem Zusammenhang auf den Erfolg des 9-Euro-Tickets. Nach Schätzungen aus Beratungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege NRW wird es von über 90 Prozent der Empfängerinnen von SGB II, Rentner*innen und Grundsicherungs-Bezieher*innen genutzt. „Wir sprechen ganz oft über Armutsbekämpfung. An dieser Stelle haben wir mal ein praktisches Beispiel, wie Armutsbekämpfung niederschwellig und unmittelbar in der Praxis aussehen kann“, sagt der Landtagsabgeordnete.

Zudem sei das Ticket ein Motor zur Modernisierung des ÖPNV geworden. Auch hier muss der Weg weiter nach vorne gehen, nicht zurück. „Das System ist digitaler, schneller und kundenfreundlicher geworden“, erklärt Serdar Yüksel. „Wir erleben, dass sich der Tarifdschungel lichtet, das Wirrwarr an den Fahrkartenautomaten aufhört und die Weichen für weniger Bürokratie im Nahverkehr gestellt sind. Das ist auch in Anbetracht der notwendigen Energiewende Mobilität auf Höhe der Zeit.“

Die Bochumer SPD will sich daher auch auf örtlicher Ebene für eine Nachfolgeregelung des 9-Euro-Tickets einsetzen. „Über die Bogestra und den VRR haben wir direkte Einflussmöglichkeiten. Und die müssen wir nutzen für einen attraktiven ÖPNV für alle.“