Ökologische Landwirtschaft / SPD stimmt für neues Leitziel

Schon länger setzt sich die rot-grüne Koalition dafür ein, Bochums Landwirtschaft nachhaltiger und ökologischer zu gestalten. Nun ist ein weiterer wichtiger Schritt getan. Der Umweltausschuss hat in seiner Sitzung am 20. Oktober für das Leitziel der ökologischen Landwirtschaft gestimmt. Final entscheidet der Rat am 10. November.

Martina Schmück-Glock und Jörg Czwikla
Martina Schmück-Glock und Jörg Czwikla

„Ich bin zuversichtlich, dass die Vorlage der Verwaltung auch im städtischen Rat Zustimmung findet“, sagt Jörg Czwikla, Vorsitzender des Umweltausschusses. „Es handelt sich schließlich nicht nur um ein Thema, welches mir sehr am Herzen liegt, sondern das wir und die Verwaltung schon länger verfolgen und wichtig für Mikroklima, Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und Umwelt ist“, erklärt der Lokalpolitiker.

Konkrete Ziele

Konkret sieht das Leitziel 60 Prozent ökologische und nachhaltige Landwirtschaft auf von der Stadt verpachteten Städten vor, bis 2030 dazu 20 Prozent zertifizierter Biolandbau und bis 2025 15 Prozent sogenannte produktionsintegrierte Kompensation und fünf Prozent soziale Landwirtschaft. „Im engen Austausch mit den Landwirtinnen und Landwirten wurden bereits erste Maßnahmen umgesetzt, wie etwa die Festlegung auf fünf Prozent Blühstreifen in Pachtverträgen. Die Landwirte haben zudem die Beratungsangebote offen und interessiert wahrgenommen. Bei Besuchen vor Ort und Besuchen der Landwirte im Rathaus haben wir bereits gute und konstruktive Gespräche geführt. Denn eines ist klar. Wir müssen an einem Strang ziehen und dürfen nichts über die Köpfe der Landwirte hinweg entscheiden“, sagt Jörg Czwikla.

Verzicht auf Pestizide

Um das Leitziel zu erreichen, hat die Politik nun das weitere Vorgehen beschlossen. „Wir haben die Verwaltung beauftragt, ein entsprechendes Handlungskonzept zu entwickeln und konkrete Maßnahmen festzulegen“, ergänzt Martina Schmück-Glock, umweltpolitische Sprecherin der SPD im Rat. „Wir werden nach den ersten Erfahrungen mit der Umsetzung der Leitziele auch über weitere Themen mit den Landwirten städtischer Pachtflächen reden, denn eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft kann dauerhaft nur mit dem Verzicht auf Pestizide und synthetische Düngemittel ein echter Erfolg werden“, sagt die umweltpolitische Sprecherin abschließend.

Landwirtschaft im Überblick

Laut Angaben der Landwirtschaftskammer gibt es in Bochum 2.120 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen (Stand 2019). Die Hälfte dient der Weidetierhaltung oder dem Anbau von Futterpflanzen. Auf 47 Prozent wächst Getreide. Kartoffeln, Erdbeeren, Möhren und ähnliche Erzeugnisse werden hingegen nur auf einem Bruchteil der Flächen angebaut. Die 2.120 Hektar werden in Bochum von rund 50 Landwirten bewirtschaftet. 35 von ihnen haben städtische Flächen gepachtet.  Dabei handelt es sich um insgesamt 350 Hektar.

Mehr zum Thema:

Landwirtschaft / SPD fördert nachhaltige Bewirtschaftung