Kritik hat Jens Matheuszik dennoch: „Ich hätte mir gewünscht, dass NRW den Vorschlägen anderer Bundesländer folgt und gestaffelte Preise nur für eine Region beziehungsweise einen Verbund ankündigt, oder auch ein Sozialticket. Stattdessen verkündete der Ministerpräsident als allererstes, dass es zu einer Preiserhöhung beim Deutschland-Ticket kommen wird.“ Matheuszik fordert: „Jetzt muss auch NRW seine Hausaufgaben machen: Es kann nicht sein, dass wir hier vor Ort das Netz 2020 deutlich ausgebaut haben, aber die Unterstützungen sich nur auf das Vorjahr 2019 mit den deutlich geringeren Kosten beziehen. Wer Mobilität für alle haben will, muss den ÖPNV entsprechend finanziell ausstatten – und da ist das Land noch mehr gefordert. Wir als Stadt Bochum haben unseren Anteil dazu beigetragen.“
Anregung: Sozialticket
Der Lokalpolitiker blickt über den Tellerrand: „Andere Bundesländer sind da schon weiter und haben konkrete Tarife teilweise schon beschlossen oder angekündigt: Beispielsweise räumlich eingeschränkt gültige Tickets für 29 Euro und Sozialtickets für 9 Euro im Monat“, so Matheuszik weiter, der damit die entsprechenden Regelungen, wie sie zum Beispiel für Berlin angekündigt wurden, anspricht. „Mobilität ist ein Grundrecht und wir dürfen da niemanden ausschließen.“
Böse Überraschung möglich
Aktuelle Abokunden, die sich vom Deutschland-Ticket eine finanzielle Entlastung erhoffen, könnten aber auch negative Überraschungen erleben, wie Jens Matheuszik erklärt: „Als Abokunde der Bogestra ist man ja zusätzliche Leistungen gewöhnt: ob nun die Mitnahme von Personen oder Fahrrädern oder die Übertragbarkeit von Tickets. Das soll es mit dem Deutschland-Ticket nicht geben! Daher appelliere ich an die Landesregierung: Sorgt hier bitte für eine vernünftige Lösung im Sinne der Menschen!“ Anderswo wurde schon erklärt, dass die bisherigen Abotickets, die über 49 Euro im Monat kosten, auf den Preis des Deutschland-Tickets reduziert werden sollen – aber dennoch ihren Leistungsumfang behalten. „So etwas brauchen wir für die Bogestra, den VRR und ganz NRW auch.“