Kulturentwicklungsprozess / SPD möchte Nachhaltigkeit verankern

Die SPD im Rat setzt sich für mehr Nachhaltigkeit ein – auch im Bereich der Kultur. „Bereits im Oktober haben wir gemeinsam mit Kulturschaffenden das Thema Nachhaltigkeit und Kultur bei unserer offenen Fraktionssitzung diskutiert. Der große Zuspruch und die angeregte Diskussion haben gezeigt, dass das Thema den Akteurinnen und Akteuren wichtig ist“, sagt Sonja Gräf, kulturpolitische Sprecherin der SPD im Rat. „Deswegen möchten wir das Thema Nachhaltigkeit auch im Kulturentwicklungsprozess verankern“, erklärt die ehrenamtliche Ratsfrau. Einen entsprechenden Antrag bringt die Fraktion in der Kulturausschusssitzung am 24. Januar ein.

Sonja Gräf
Sonja Gräf

„Zu unserem Antrag gehört, dass wir die Verwaltung dazu aufrufen, die diesjährige Kulturkonferenz dem Thema Nachhaltigkeit und Kultur zu widmen. Zugleich soll die Konferenz selbst ein Beispiel für eine nachhaltig durchgeführte Veranstaltung sein“, so Sonja Gräf. „Uns ist bewusst, dass es nicht ganz einfach ist, eine solche Veranstaltung nachhaltig durchzuführen, aber das sehen wir als Chance. Es können beispielhafte Probleme erkannt werden, für die wir dann gemeinsam Lösungen finden können“, erklärt die kulturpolitische Sprecherin. Zudem soll die Kulturkonferenz eng mit der städtischen Nachhaltigkeitsstrategie verknüpft werden.

Praktisch erklärt:

Was abstrakt klingt, erläutert Sonja Gräf mit einem Beispiel: „Nachhaltigkeit muss von Anfang an mitgedacht werden. Bei einer Bühnenproduktion gehört beispielsweise das Bühnenbild dazu. Wir müssen in Kreisläufen denken. Es geht nicht darum, ein Bühnenbild günstig herzustellen und dann zu entsorgen. Es sollte wiederverwendet oder umgenutzt werden können. Dabei könnte ein zentrales, großes städtisches Materiallager helfen, um eben beispielsweise Bühnenbilder bis zur Neunutzung einzulagern“, erklärt Sonja Gräf.

Beispiel: Moondog

Ein Paradebeispiel für die Wiederverwendung kennt Sonja Gräf auch: „Der Moondog aus der gleichnamigen Fidena-Produktion erinnert nicht nur in seinem Aussehen, sondern auch in der Größe an den Drachen Fuchur aus der Unendlichen Geschichte. Der Moondog ist liebevoll gestaltet und gigantisch groß – allerdings auch sehr speziell. Dennoch lebt er weiter, wurde unter anderem bei der documenta in Kassel zum extrem beliebten Selfie-Motiv und einem inoffiziellen documenta-Maskottchen“, erklärt Gräf. „Diese Wiederverwertung war zwar nicht geplant, zeigt aber, dass auch ungewöhnliche Requisiten weitergenutzt werden können.“

Gehälter verbessern

Die Wieder- und Weiterverwertung soll nicht nur Ressourcen sparen und damit der Umwelt zugutekommen. „Wenn sich durch sinnvollen und nachhaltigen Gebrauch von Ressourcen Geld sparen lässt, etwa, weil gebrauchte Bühnenbilder günstiger als neue sind, dann muss dieses Geld in Gagen und Gehälter fließen. Denn uns ist auch der Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit wichtig“, schließt Sonja Gräf.

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