RS1 / SPD stellt Fragen zur aktuellen Radschnellweg-Planung

Entgegen der ursprünglichen Planung kann der Radschnellweg im Bochumer Ehrenfeld nicht über Strecken der Deutschen Bahn geführt werden. „Da die DB ihre Flächen nicht zur Verfügung stellt, muss der RS1 nun über die Clemensstraße und die Ehrenfeldstraße geführt werden. Das war eigentlich eine Alternativroute, falls die DB für einige Tage im Jahr an ihre Fläche muss. Jetzt wird es allerdings die Dauerlösung, was vielleicht Probleme, aber auf jeden Fall Fragen aufwirft“, sagt Jens Matheuszik, Mitglied der SPD im Rat für das Ehrenfeld.

Jens Matheuszik
Jens Matheuszik

„Es ist schade, dass wir auf die Flächen der Deutschen Bahn nicht zurückgreifen können, aber jetzt heißt es, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen“, sagt Matheuszik. Aus diesem Grund hat die SPD in der Aktuellen Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Mobilität (22. Februar) eine offizielle Anfrage eingereicht. „Ganz wichtig ist jetzt der Zeitplan. Wann wird die Planung ausgeschrieben? Wann wird die Politik über die Pläne entscheiden? Und vor allem: Wann erfolgt die Beteiligung der Menschen vor Ort? Denn jetzt wird der RS1 bei vielen Bochumerinnen und Bochumern direkt vor der Haustür entlanggeführt. Das wird für Diskussionen sorgen, die geführt werden müssen“, so Matheuszik.

Smarte Ampeln

„Neben dem Einbezug von Wohnstraßen wird auch die Querung von Königsallee und Bessemer Straße eine Herausforderung sein. Die ursprüngliche Planung mit den DB-Flächen hat Brücken vorgesehen. Nun werden die Straßen wohl ebenerdig gekreuzt. Da der Radschnellweg Vorrang gegenüber den anderen Straßen haben soll, sind kreative Lösungen gefragt. Wir möchten daher von der Verwaltung wissen, ob es schon Ideen gibt und inwieweit das Smart-City-Konzept berücksichtigt wird. Denn eine Lösung wäre beispielsweise eine smarte Ampelschaltung“, sagt Jens Matheuszik. „Am einfachsten für die Verkehrsteilnehmenden wäre dennoch eine Querung per Brücke. Vor allem die Königsallee wird schließlich stark frequentiert und weitere Ampelschaltungen machen die Situation nicht einfacher. Daher fragen wir auch, ob über weitere Brücken nachgedacht wird.“

Quartiersgaragen

Ein letzter Punkt ist die Akzeptanz bei den Menschen vor Ort. „In anderen Innenstädten ließ sich bei den Menschen Unmut über Radschnellweg-Planungen feststellen. Das wollen wir in Bochum vermeiden. Die Herausforderung ist der hohe Parkdruck in der Clemensstraße und der Ehrenfeldstraße. Viele Menschen suchen meist länger nach einem Parkplatz und auch die Geschäfte und Unternehmen wünschen sich oft mehr Parkfläche. Die wird durch den Ausbau der Straßen zum Radschnellweg aber eher geringer. Daher würden wir gerne wissen, ob die Stadt über Quartiersgaragen auf unterschiedlichen Flächen nachdenkt. Eine könnte etwa das Parkhaus P9 sein, welches von der Öffentlichkeit regulär nicht mehr genutzt werden kann, sondern nur bei Aufführungen im Schauspielhaus“, schließt Jens Matheuszik.